Online unter www.argekultur.at oder am Infopoint der ARGEkultur, Dienstag-Freitag: 11-14 und 17-19 Uhr, Tel: +43-662-848784 oder tickets@argekultur.at
Die experimentelle Musiktheater-Produktion REALITY BANG der finnischen Performance-Gruppe Oblivia ist der nächste Teil ihrer TURN TURTLE TURN-Reihe, die sich mit dem Anthropozän beschäftigt. Nach der Uraufführung von Part 1 der Serie bei der Münchener Biennale 2024 setzt Oblivia mit REALITY BANG ihre kritische wie spielerische Erkundung des menschengemachten Erdzeitalters fort und reflektiert über den titelgebenden ‚Urknall der Realität‘ – einen Moment, in dem die Gesellschaft die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels unausweichlich zu spüren beginnt.
Aber wie sind wir hierher gekommen? Warum ist unsere Reaktion auf die Klimakrise so oft von tiefem Zynismus und fortgesetzter Ausbeutung geprägt? Auf den Spuren dieser Fragen führt Oblivia das Publikum auf eine facettenreiche und mitunter irrlichternde performative Reise zwischen Verzweiflung und Hoffnung und erforscht dabei die Möglichkeit, das Weltbild des Anthropozäns als Zeitalter menschlicher Einflussnahme aufzulösen und neu zu interpretieren. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Bühnenerzählung mit minimalen Mitteln, in der die ferne Vergangenheit mit der kritischen Gegenwart konfrontiert wird und mit einer ungewissen Zukunft ringt.
In einem sorgfältig orchestrierten Zusammenspiel von Musik, Percussion, Stimme, Bewegung, Bühnenaktion, Kostüm- und Lichtdesign, gepaart mit der für Oblivia charakteristischen Mischung aus Humor und Komplexität taucht Reality Bang in ein hoch aufgeladenes Hier und Jetzt ein, in dem für die Menschheit alles auf dem Spiel steht.
REALITY BANG, das nach der Uraufführung in der ARGEkultur im Rahmen der Sommerszene auch als Eröffnungsproduktion des HEROINES OF SOUND-Festival in Berlin eingeladen ist, setzt die 2020 begonnene, fruchtbare Zusammenarbeit mit der mehrfach ausgezeichneten Komponistin Yiran Zhao fort. Gemeinsam erweitern sie die Sprache des zeitgenössischen Musiktheaters und bringen einmal mehr tiefgreifende Fragen menschlicher Existenz mit Leichtigkeit, Witz und konzeptioneller Präzision auf die Bühne.
Oblivia wurde im Jahr 2000 gegründet und kreiert seit über zwanzig Jahren Performances aus Bewegung, Tanz, Sprache, Klang, Licht und Gesten. Ihre Arbeiten entwickeln eine einzigartige Atmosphäre von lässiger Vitalität, während sie gleichzeitig über fast philosophische Fragen nachdenken. Es ist diese Atmosphäre, die ihre Werke rätselhaft und zugleich für das Publikum nachvollziehbar macht. In den letzten Jahren hat sich Oblivia zunehmend in den Bereich des experimentellen Musiktheaters vorgewagt.
Begleitend zur Performance gibt es online das Museum of Oblivia's Performance Art (MOOPA) zu erleben, das gleichermaßen digitale Ausstellung und interaktives Game ist. Am 17. Juni, 18:00 Uhr, gibt es zu diesem Projekt einen Talk in der ARGEkultur (Eintritt frei, Anmeldung erbeten).
In englischer Sprache.
Einführung: jeweils 30 min vor Vorstellungsbeginn
Artist Talk: 20. Juni nach der Vorstellung (in englischer Sprache)
Künstlerische Leitung, Konzept, Text: Oblivia
Performer*innen: Timo Fredriksson, Anna-Maija Terävä, Annika Tudeer, Juha Valkeapää, Nagisa Shibata (Percussion), Yiran Zhao (Electronic Live Music)
Komposition: Yiran Zhao
Lichtdesign, Projektionen: Meri Ekola • Kostümdesign: Tua Helve • Graphikdesign: Jenni Salminen (Röd) • Kommunikation: Essi Brunberg & Nassrah-Alexia Denif • Produktionsmanagement: Jenny Nordlund • Eine Koproduktion von ARGEkultur Salzburg und Oblivia
Mit Unterstützung von Arts Promotion Centre Finland, Svenska kulturfonden, City of Helsinki, Konstsamfundet, Stiftelsen Tre Smeder • Artist in Residence im Rahmen von Musiktheatertage Wien